Über die Wartung der Holzfenster haben wir uns schon mal ausgelassen. Im Vordergrund stand damals die Pflege, wie auch die Prävention.
Nun haben wir ein etwas größeres Problem. Noch immer fragen wir uns, wann haben wir den Biber verärgert, oder doch die ganze Sippschaft? Hier haben wohl die Nager ganze Arbeit geleistet 😉
Falls der Zustand Ihres Fensters dem ersten Foto ähnelt, sollten Sie zum Hörer greifen. Jedoch bitte nicht den Kammerjäger anrufen und bei der Argumentationskette das Aufnahmegerät laufen lassen. (Obwohl, wir freuen uns immer wieder auf neue Geschichten und Anekdoten) 😂
Nach dem das überstanden ist und die ersten Audiodateien unser Postfach erreichen, widmen wir uns dem Ernst der Lage.
Auch wenn es laut Produktwerbung relativ einfach ist den Biberschaden zu reparieren, so sollten Sie ein paar Punkte beachten, damit das fertige Ergebnis Sie nachhaltig erfreut.
- Auf fast allen Produkten ist folgender Satz zu finden: Leichte und schnelle Verarbeitung. Das bezieht sich auf die Verarbeitung der Reparatur-Masse, jedoch nicht auf die Vorbereitung der Schadstelle. Je nach Beschädigung warten auf Sie etwas aufwendigere Arbeiten, wie z. B. Fräsen.
- Das Grundieren sollte auch nicht vergessen werden, schließlich soll das neue Profil ja auch halten. Oft wird dieser Schritt vernachlässigt, leider mit Spätfolgen.
- Nachdem die instandgesetzte Stelle geschliffen worden ist, sollte sie mit einem Lack oder einer Lasur beschichtet werden. Da wären wir wieder bei der Pflege und Prävention.
So in etwa gestaltet sich der Arbeitsablauf, wären da nicht noch ein paar Kleinigkeiten, die im Vorfeld beachtet werden müssen:
- Ist das Produkt überhaupt für den Schaden geeignet?
- Besteht ein Pilz- oder Algenbefall (nicht immer auf den ersten Blick sichtbar)?
- Sind größere Holzrisse vorhanden?
- Sind Aststellen vorhanden?
- Sind durch den Schaden konstruktive Mängel entstanden?
- Wie weit ist der Ligninabbau fortgeschritten?
- Ist die Holzfeuchtigkeit innerhalb der Toleranzen?
- Wie tragfähig ist die alte Beschichtung?
Wir sind uns darüber einig, dass eine Reparatur dieser Art, z. B. am Gartenhäuschen, eher weniger von einem Fachmann durchgeführt wird, da die Spätfolgen überschaubar sind, und das Geld lieber in eine bequeme Liege investiert wird.
Sollte jedoch an einem Wohnhaus ein maßhaltiges Bauteil (Fenster oder Türe) beschädigt sein, ist es sinnvoll sich die Schadstelle mit einem Fachmann anzusehen, bevor man selber mit der Reparatur beginnt.
Oft ist es der gesunde Menschenverstand der völlig ausreicht, die richtige Entscheidung zu treffen.
Haben Sie Bekanntschaft mit der Biberfamilie gemacht? Rufen Sie an, wir sind zwar keine Kammerjäger, helfen aber gerne! 😉